Rokoko
Rokoko ist ein französisches Wort, das „barock“ im Sinne von „übertrieben reich verziert“ bedeutet. Rokokokunst entstand um 1720 als internationaler Stil und blieb bis Mitte der 1760er Jahre beliebt. Es zeichnet sich durch asymmetrische Kompositionen, üppige Dekoration und die Darstellung sinnlicher Freude an aristokratischen Motiven aus. Der Stil wurde von Künstlern wie François Boucher (1703-1770) und Nicolas Lancret (1690-1743) in Frankreich entwickelt; Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770) und Giovanni Battista Piazzetta (1682-1754) in Italien; und Sir William Beechey (1753-1839), John Flaxman und Thomas Gainsborough (1727-1788) in England. Das Rokoko entstand kurz nach dem Ende des Barock als Stilrichtung. Während die beiden Stile gemeinsame Merkmale aufweisen, reduzierten Rokoko-Künstler die Intensität und Dramatik barocker Kompositionen. Sie konzentrierten sich auch eher auf weltliche als religiöse oder mythologische Themen wie Porträts, Stillleben und Landschaften. Das Rokoko ging dem Neoklassizismus in Frankreich voraus, wurde aber später Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts durch ihn ersetzt. Zuvor war das Rokoko seit einiger Zeit auch in Europa verbreitet, und obwohl es in nordeuropäischen Ländern wie Deutschland und Polen nie so populär wurde wie anderswo, beeinflusste es dennoch die Kunst dieser Regionen stark. Die Absicht der Rokoko-Künstler war es, intensive Emotionen und Gefühle in ihren Gemälden darzustellen. Außerdem wollten sie dem Betrachter ein angenehmes Erlebnis bieten und enthielten daher oft kleine Witze oder versteckte Details, die nur aus bestimmten Blickwinkeln zu sehen waren oder je nach Licht oder Schatten anders aussahen. Anstatt sich wörtlich mit Themen zu befassen, porträtierten Rokoko-Künstler Szenen, die Emotionen und Ideen andeuteten, mit Farbe und Vorstellungskraft. Genauer gesagt haben Rokoko-Künstler hellere Farben auf ihre Gemälde aufgetragen und oft Pastelltöne verwendet. Sie bevorzugten auch weniger detaillierte Bereiche, damit die Farbe noch besser zur Geltung kommen konnte. Ihr Ziel war es nie, idealisierte Szenen darzustellen, sondern angenehme Kunstwerke zu schaffen.